Koffein und seine Eigenschaften

Was ist Koffein und wo finden wir den anregenden Stoff

10.02.19 - Koffein (lateinisches Wort: Coffea) entsteht während des Stoffwechsels der Kaffeepflanze durch die Photosynthese. Es ist genauso wie Theophyllin (Teein) und Theobrominein (aus der Kakaobohne) ein Alkaloid (stickstoffhaltige Verbindungen) aus der Stoffgruppe der Xanthine und gehört zu den psychoaktiven Drogen. Nebenbei bemerkt gehören THC und LSD (illegale Rauschmittel) ebenfalls zu diesen Drogen. Allgemein kann man davon ausgehen, dass bei Aufnahme eines psychoaktiven Stoffes, die gegenwärtige Stimmung angeregt bzw. verstärkt wird. Menschen, die durchschnittlich sensibler auf solche Stoffe reagieren benötigen dementsprechend geringere Mengen der stimulierenden Droge. Hier ist der sogenannte 'Flattermann' schon nach 2 Tassen Kaffee keine Seltenheit. Aus eigener Erfahrung verstärkt sich die Wirkung in Zeiten, in denen man eh schon zart besaitet ist. Hier können psychoaktive Stoffe eher zur Unruhe und Unwohlsein führen. Es ist ratsam in sensiblem Zeiten den Konsum solcher Stoffe zu mindern oder komplett darauf zu verzichten.

In welchen Pflanzen ist Koffein enthalten?

Wie in der Kaffeebohne, Teestrauch, Guaraná, dem Matebaum und der Kolanuss kommt dieser anregende Stoff in ca. 100 unterschiedlichen Pflanzenarten vor. Ähnliche Stoffe, die dem Koffein in seiner Verbindung sehr nahe stehen, sind Theophyllin (Abbauprodukt des Coffeins, wirkt Harntreibend und steigert die Leistung des Herzens) und Theobromin (höher konzentriert in der Kakaobohne, und daher in der Schokolade mit hohem Kakao-Anteil stärker vorhanden), die ebenfalls in vielen unterschiedlichen Pflanzen zu finden sind.

In welchen Getränken kommt Koffein vor?

Kaffee, Tee, Cola, Energy Drinks (hier ist oft ein Mix mit Guaraná vorhanden). Die Konzentration des Koffeins nach dem Rösten verschwindet nur zu einem geringen Teil, so dass beim Verzehr des auf gebrühten Kaffees noch um die 80-90% des ursprünglichen Koffeingehaltes vorhanden sind.

Wofür wird Koffein noch verwendet

Koffein in medizinischen Produkten als pharmakologische Substanz

Man mag es kaum glauben, aber Koffein gehört zu den Stoffen, die weltweit am meisten in Verbindung mit medizinischen, auch rezeptfreien, Produkten stehen. Ganz oben in der Liste sind Schmerzmittel, dicht gefolgt von Migräne-Tabletten. Außerdem kommt Koffein oft mit anderen Medikamenten bei Herzschwäche, Nervenschmerzen, asthmatischen und allergischen Erkrankungen zum Einsatz. In rezeptfreien Produkten finden wir geringe Mengen an Koffein beispielsweise in Shampoos kosmetischen Produkten, die aufgrund ihrer stimulierenden Wirkung eingesetzt werden. An der Vielseitigkeit der Verwendung von Koffein wird schnell klar, dass viele Argumente für den Einsatz von Koffein sprechen. Viele stellen die Frage: wie gesund oder ungesund ist aufgebrühter Kaffee für uns?
Argumente, die für den Konsum von Kaffee sprechen findest du im Artikel: Ist Kaffee gesund?

Die Wirkung und Nebenwirkungen von Koffein

Kurzes Vorwort zum Vergleich von Kaffee und Tee

Koffein hat viele positive WirkungenIn unserer Nahrung kommt es regelmäßig vor, dass durch starke thermische Veränderung wichtige Inhaltsstoffe ihre Wirkung verlieren. Mit anderen Worten: je stärker und länger ein Nahrungsmittel erhitzt wird, desto mehr Inhaltsstoffe verändern oder verlieren ihre Wirkung. Es ist fantastisch zu wissen, dass unser geliebter Kaffee nur wenig Koffein während der Brühphase verliert. Der Verlust ist natürlich unterschiedlich, bewegt sich aber zwischen 70-90%. Ein normale Tasse Kaffee, die ca. 200ml fasst, hat bei üblicher Röstung und Brühphase einen Koffeingehalt von ca. 150 Milligramm Koffein. Anders als beim Tee (Schwarzer Tee und Grüner Tee): trotz des höheren Koffeingehaltes der Teepflanze von 4-5% im Vergleich zu der Kaffeebohne ( 1-2% ) enthält dieselbe Tasse Tee deutlich weniger Koffein. Das liegt daran, dass für die Tasse Kaffee deutlich mehr Kaffeepulver benötigt wird, als für dieselbe Menge Tee.

Unterschiedliche Wirkungsweisen von Kaffee und Tee

Bemerkenswert ist der Unterschied in der Koffein-Aufnahme. Obwohl das Koffein von Tee (es ist dasselbe Koffein wie bei Kaffee) direkt und gleich schnell auf unser Nervensystem wirkt wie das Koffein des Kaffees, benötigt es dennoch mehr Zeit, bis sich die Wirkung entfaltet. Das liegt daran, dass in den Teeblättern das Koffein an die Gerbstoffe (Polyphenole) und Aminosäuren gebunden ist. Es benötigt also vorerst etwas Zeit, um diese Stoffe im Darmtrakt vom Koffein zu trennen. Dafür hat der Tee im Gegensatz zum Kaffee eine milde langanhaltende Wirkung, was seinen angenehmen Charakter ausmacht.

Kaffee wirkt schneller

Das Koffein vom Kaffee wird direkt über den Dünndarm aufgenommen. Die Moleküle durchdringen widerstandslos die Zellmembranen und entfalten innerhalb von einer halben Stunde ihre Wirkung. Bereits nach ca. 1 1/2 Stunden ist die volle Wirkung des Kaffees erreicht. Hier weichen die Zahlen stark ab, da Wechselwirkungen mit anderen Drogen vorhanden sind. Alkohol und Nikotin verändern die Wirkungszeiten erheblich. Bei schwangeren Frauen und übergewichtigen Menschen ist die Wirkungszeit und auch die Abbauzeit des Koffeins anders. Hier braucht der Körper manchmal doppelt so lange. Nebenbei erwähnt, wird das Koffein so gut wie gar nicht ausgeschieden ( über Atem- oder Harnwege ), sondern durch die Enzyme der Leber vollständig abgebaut. Während der Abbauphase über die Leber entsteht unter anderem ein Produkt, dass pharmakologisch eine höhere Wirkung hat als das Koffein selbst. Es ist Paraxanthin, ebenfalls eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Xanthine. Ja ja, unsere Leber bleibt halt ein extrem wichtiges Organ, das unter permanenter Belastung steht. Sorgen wir einfach dafür, dass sie niemals überlastet wird:)

Nebenwirkungen von Koffein

Es gibt einer Reihe bekannter Nebenwirkungen durch einen übermäßigen Verzehr von Koffein. Folgende Nebenwirkungen sind den meisten bekannt:

  • - Unruhe und Schlafstörungen
  • - Leichte Kopfschmerzen und Übelkeit
  • - Magenempfindlichkeit
  • - Nervosität und Entzugserscheinungen

 

Solche Nebenwirkungen sind oft bei Menschen zu beobachten, deren Kaffee-Konsum nicht als gewöhnlich einzuordnen ist. Gewöhnliche Kaffee-Trinker, deren Kaffee-Konsum täglich ist, leiden in der Regel nicht unter diesen Nebenwirkungen. Jedoch kann der übermäßige Verzehr von Koffein auch bei Menschen mit regelmäßigem Kaffee-Konsum zu diesen unangenehmen Wirkungen führen. Zudem kann eine regelmäßiger überhöhter Kaffee-Konsum (Koffein-Überdosis) die Sucht nach Koffein erhöhen. Dieser kleine Selbsttest kann dir dabei helfen, dein Suchtverhalten in Bezug zum Koffein-Verzehr zu analysieren.